Bei den Infanteriestützpunkten handelt es sich um Bauwerksgruppen aus Beton, die 1900 und 1914 in einem größeren Abstand zur Hauptumwallung (1842 – 1859) bzw. den Außenforts gebaut wurden. Dies war notwendig, weil die Reichweite der Geschütze immer größer wurde und die bestehenden Forts die Stadt nicht mehr schützen konnten.

Die Anlagen bestanden aus Mannschafts-, Munitions-, Beobachtungs-, Abort-, Wacht- und Verbandsräumen, die mit Schützengräben verbunden waren. Die betonierten Gewölbe hatten eine Deckenstärke von ca. 2m und waren mit Erde überdeckt, der Zugang war von der rückwärtigen Seite möglich. Nach dem Krieg wurden viele Anlagen von den Besatzungstruppen gesprengt – die noch erhaltenen wurden unter Denkmalschutz gestellt und waren durch die weite Entfernung zu bebauten Gebieten sicher.
Das änderte sich zu Beginn der 1990er Jahren, als immer mehr Neubaugebiete und Flurbereinigungen die Stützpunkte gefährdeten. Zum Teil aus Unwissenheit, aber all zu häufig vorsätzlich, wurden erstklassig erhaltene Gebäude sinnlos abgerissen – und wenn es wegen einer neuen Kanalisation war.

Bis heute wurden, trotz unserem Engagement für diese letzte Bauepoche der Festung Ulm, zahlreiche „Bunker“ abgebrochen oder überbaut. Es handelt sich um die letzten in Deutschland und daher sind die Anlagen einzigartig!


 

 

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