Da sich in den vergangenen Monaten in beiden Stadtgebieten viel ereignet hat, möchten wir Sie zum Jahresende mit ein paar Informationen versorgen. Frei nach dem Motto einer beliebten Vorabendserie gilt dabei für die Festungsmauern, je nach Ort, „Gute Zeiten, Schlechte Zeiten“ oder auch, neu interpretiert, „Gute Zeichen, Schlechte Zeichen“. Urteilen Sie selbst ...
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Ulm
GZ 1-UL: An der Oberen Donaubastion wurde mit der Renovierung der noch vorhandenen Bogenmauer der linken Face entlang des „Ziegelländeweg“ begonnen. Über die gelungene Freilegung der Mauer in diesem Bereich hatten wir bereits berichtet. Zusammen mit der Ausgrabung der Wehranlage (Schleuse) bei der Akademie der Kommunikation ist die laufende Renovierung das „i-Tüpfele“ im Bereich des Werk I und zeigt die Weitsichtigkeit der Stadt Ulm. Die Bogenmauer wurde vom Efeu und Bewuchs befreit und erhält nach der Reparatur der Schäden ein neues Dach.
GZ 2-UL: Am Michelsberg wurde die Restaurierung der Escarpenmauer des Werk XVIII, die östliche Bergfront, fortgeführt. Die Arbeiten werden seit ca. 2 Jahren Stück für Stück umgesetzt. Zu sehen ist der Abschnitt, wenn Sie den Festungsweg (in diesem Bereich auch „Dr.-Otmar-Schäuffelen-Weg“) begehen. Auch hier sind die Arbeiten zukunftsweisend und wurden rechtzeitig begonnen bevor noch mehr Substanz zerstört wird.
SZ 1-UL: Für den Neubau eines neuen Kindergarten entlang der Albert-Einstein-Allee wurde in den vergangenen Wochen das rechte Kehlglacis des Fort Oberer Eselsberg (Werk XXXVI) gerodet und große Teile der denkmalgeschützten Erdanschüttung entfernt. Vor einigen Jahren wurde bereits das linke Kehlglacis für das erste Parkhaus und eine Kindertagesstätte geopfert - beides steht im Zusammenhang mit den Erweiterungen der Uni Ulm und dem Neubau der Chirurgie.
Neu-Ulm
GZ 1-NU: In der Nähe der Freiluftbühne und des Biergartens bei der Caponniere 6 wurde an der linken Seite damit begonnen, Efeu zu beseitigen. Der Erfolg kann sich sehen lassen: Die hervorragend gemauerte Festungsanlage erstrahlt in neuem Glanz und ist als solches wieder erkennbar (akt. Zustand folgt). Gott sei Dank wurde das Ziegeldach in diesem Bereich noch nicht beschädigt. In vielen Fällen wächst der Efeu unter den Dachstuhl, zerstört die Dachziegel und ermöglicht dem Wasser das Eindringen an und in die Wand. All zu oft, vor allem beim empfindlichen Kalkstein auf Ulmer Seite, verbergen sich dahinter bereits jetzt enorme Mauerschäden. Das Entfernen ist daher eine der wichtigsten Maßnahmen um unnötige Folgeschäden zu vermeiden – die Stadt Neu-Ulm ist hier auf dem richtigen Weg!
SZ 1-NU: Auf dem Gelände der ehemaligen Landesgartenschau beim Neu-Ulmer Bahnhof wurde mit den Tiefbauarbeiten für den „Glacispark-Ost“ begonnen. Hier entstehen Wohngebäude die die Fa. Inhofer errichten lässt. Im Zuge der Baumaßnahmen kamen, wie schon lange durch uns vorhergesagt, viele, viele Meter der Escarpenmauer ans Tageslicht. Der mächtige Kalksteinsockel und bis zu 10 Reihen der Ziegelsteine waren, wie immer, in einem hervorragenden Zustand.
Von einer frühzeitigen und kompletten Freilegung zur Dokumentation und Vermessung konnte, wie auch im Bereich der Caponniere 4 (Glacispark-West), keine Rede sein. Unter hohem Zeitdruck mussten wir wieder von einem Tag auf den anderen dokumentieren (akt. Bilder folgen).
Bei der geplanten Bebauung im Bereich der Alten Feuerwache (Künetteweg) werden wir hartnäckiger sein! Hier haben wir 2009 das vorhanden sein der Bastion 3 nachgewiesen. Diesen markanten Punkt der Neu-Ulmer Anlage muss die Stadt Neu-Ulm freilegen (lassen) und in das neue Projekt einbinden, damit alle Eckpunkte und somit die Dimension erkennbar sind – daran führt kein Weg vorbei!
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