Lange bevor man in Neu-Ulm von einer größeren Ansiedlung sprechen konnte, fand am 18. Oktober 1844 die Grundsteinlegung für die „Bundesfestung Ulm rechten Ufers“ statt. Dies war die Voraussetzung für den Bau von Häusern und der Stadterhebung im Jahr 1869! Der Grundstein, wenn man so will auch der der jungen Stadt, wurde dann aber 1919 beim Abbruch der Festungsanlagen samt Inhalt gehoben und landete im Museum. Der 18. Oktober 2009 wird deshalb in den Neu-Ulmer Geschichtsbüchern mit Sicherheit einen besonderen Platz einnehmen, weil auf unsere Initiative nach 165 Jahren eine erneute Grundsteinlegung durchgeführt wurde. Vorausgegangen war unsere Entdeckung des Grundsteinkasten im März 2006 in der Nähe der Caponniere 4.
Nach den treffenden Grußworten des Neu-Ulmer OB Gerold Noerenberg und seines Ulmer Amtskollegen OB Ivo Gönner erfuhren die ca. 230 – 250 anwesenden Gäste in der Ansprache unseres 1. Vorsitzenden Matthias Burger ein paar geschichtliche Details und Hintergründe zum Ereignis. Beide OB`s hoben in Ihren Reden die Bedeutung der Festungsanlagen für die vergangene und zukünftige Stadtentwicklung hervor. Dass es sich hierbei nicht um leere Worte handelt, zeigt der im Juni eröffnete Festungsweg. Er wurde von beiden Städten umgesetzt und verbindet was zusammen gehört!
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Im Anschluss daran wurde die neue, von uns hergestellte, Grundsteinkassette aus Zink mit allerhand Dingen befüllt. Neben den obligatorischen Tageszeitungen, die die Vertreter der SWP und NUZ persönlich vorbei brachten, waren dies der aktuelle Neu-Ulmer Krug, die vergangene Jahresstatistik, Programmflyer des Jubiläumsjahres, ein Ulmer Gulden und aktuelle Münzen, eine Urkunde, Kopien historischer Dokumente sowie das Festungsbuch vom M. Burger. Letzteres aus dem Grund damit „… spätere Generation wenigstens noch anschauen können, was heute einmal gestanden hat.“ So lange es aber unseren Verein und immer mehr Freunde der Anlagen gibt, wird es hoffentlich dabei bleiben die beeindruckende Bundesfestung live erleben zu können! Das Jubiläumsjahr hat dazu beigetragen.
Vor allen Gästen wurde dann die Kassette durch den Schlossermeister verlötet während die Band siyou die Arbeit mit ihrer hervorragenden Musik untermalte.
Um 14:59 ließen die drei Redner, begleitet durch die ohrenbetäubenden Schusssalven der Burlafinger Böllerschützen und dem Applaus der Besucher, den Kasten in die Tiefe ab. Nach dem Verschließen der Öffnung klang das „Fest der erneuten Grundsteinlegung“ im Zelt mit Fingerfood und Getränken aus.
Historisch gesehen war diese Veranstaltung, welche von der Neu-Ulmer Stadtverwaltung (Kulturamt) entsprechend würdig und stimmungsvoll umgesetzt wurde, wohl eines der Highlights des zu Ende gehenden Jubiläumsjahres!